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Objekt des Monats November 2023 - Mario Junkes: Sagen & Legenden aus dem alten Trier

Mario Junkes: Sagen und Legenden aus dem alten Trier (Copyright: Kraterleuchten GmbH Daun)
Mario Junkes: Sagen und Legenden aus dem alten Trier (Copyright: Kraterleuchten GmbH Daun)

Die Sagen und Legenden sind für Triererinnen und Trierer sowie Zugezogene von Interesse. Oder wüssten Sie auf Anhieb, wo sich auf der Weberbach die „Engelspoort“ befindet? Wir wussten es nicht, obwohl wir von der Bibliothek fast darauf schauen können. Doch woher hat die „Engelspoort“ ihren Namen? Dies verrät uns die Legende „Agnes Dei“. Ausgangspunkt der Geschichte ist Rictius Varus, welcher einigen als der „Trierer Stadtgeist“ bekannt sein könnte. Entgegen seiner Aufforderung, die Götter mit Weihrauch zu ehren, haben sich die Trierer Bürgerinnen und Bürger verweigert. Das hat Rictius Varus so erzürnt, dass er alle Christen zur Verfolgung und Ermordung freigegeben hat. Allerdings hat sie das nicht davon abgehalten, zu ihrem Glauben zu stehen. Sie sind freiwillig für Christus gestorben. Es heißt, dass ihr Blut die Mosel rot färbte.

Vor dem Alttor wohnt Agnes, die Witwe eines Bäckers, mit ihren zwei Kindern. Als sie von den Geschehnissen in der Stadt hört, beschließt sie ebenfalls ihre Liebe zu Christus zu zeigen und sich den anderen anzuschließen. Aber sie geht nicht allein. Auch ihr 14-jähriger Sohn entscheidet sich diesen Weg zu gehen und die beiden nehmen das zweite Kind ebenfalls mit. Vor dem Alttor begegnet Agnes und ihren zwei Kindern ein junger Mann, welcher versucht, sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Als ihm das nicht gelingt, offenbart er sich ihnen als Engel und teilt ihnen mit, dass sie sich bald im Himmelreich wiedersehen werden. Agnes und ihre Kinder setzten den Weg fort und werden zum Tode verurteilt. Seitdem wird das Alttor auch als „Engelspoort“ bezeichnet.