Am 20. Mai 1904 beginnen die Aufzeichnungen in den Tagebüchern von Lothar von Trotha aus der Zeit des Völkermordes in Namibia, das unter deutscher Kolonialherrschaft „Deutsch-Südwestafrika“ hieß. „Meine Abreise in Trier war überwältigend“ notierte er. Die vor kurzem veröffentlichten Tagebücher, die Jahrzehnte für die Öffentlichkeit nicht zugänglich waren, präsentiert die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier als Buch des Monats Mai 2024.
Historische Briefe sind wie Zeitkapseln. In ihnen sind einzelne Momente aus der Lebenswelt von Personen für die Nachwelt eingefroren. So auch jener Moment im Mai 1798, an dem sich der nunmehr 74-jährige Immanuel Kant an seinen Schreibtisch setzte, um seinem späten Verleger, Matthias Friedrich Nicolovius (1768-1836), zu schreiben.
Neben den kostbaren illuminierten Handschriften und prächtigen Einbänden, die Besucher in der Schatzkammer bewundern können, verbergen die Bücherregale der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier viele Schätze der Buchkunst. In den Magazinregalen versteckt, bilden die mit Leder und Buntpapieren geschmückten Einbände eine besondere Sammlung: bunt, glänzend und sehr vielfältig.
Das Stadtarchiv feiert in diesem Jahr ein rundes Jubiläum.
2024 wird die wissenschaftliche und kunstgesinnte Welt mehrere Jubiläen feiern. In den nächsten Monaten jährt sich der Geburtstag von Immanuel Kant zum 300. Mal und der Todestag von Franz Kafka zum 100. Mal. Wenn man die Anzahl der geplanten Ausstellungen zum Maßstab dafür nehmen möchte, welcher Star am Kultur-Firmament des deutschsprachigen Raumes am hellsten leuchten wird, besteht kein Zweifel an der absoluten Nummer eins. Unter anderem Berlin, Dresden, Greifswald, Hamburg, Weimar und Winterthur ehren den Künstler mit Sonderausstellungen. Für das Jahr 2025 ist sogar eine Einzelausstellung in Amerika im Metropolitan Museum geplant. Die Rede ist von dem vor 250 Jahren in Greifswald geborenen Maler Caspar David Friedrich. Die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier präsentiert aus diesem Anlass das Buch von Florian Illies „Zauber der Stille : Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten“.
Kahle Bäume entlang der Kaiserstraße – dieser Anblick ist zum Jahresende vielen Menschen vertraut. Als Objekt des Monats präsentiert das Stadtarchiv eine historische Ansichtspostkarte, die aus der Frühzeit der französischen Besatzung in Trier (1919–1930) datiert und damit ca. 100 Jahre alt ist.
Anlässlich von „Trier Liest“ am 17. und 18. November 2023 präsentiert die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier als Objekt des Monats November das Buch von Mario Junkes „Sagen & Legenden aus dem alten Trier“.
Aus Anlass der 150. Wiederkehr des Geburtstags von Friedrich Kutzbach gedachte die Stadt seinem Wirken im Juni mit Vorträgen und Stadtrundgängen des Stadtmuseums Simeonstift sowie aktuell mit einer Ausstellung des Stadtarchivs im Foyer von Wissenschaftlicher Bibliothek und Stadtarchiv in der Weberbach, die bis zum 22.10.2023 verlängert wird.
Die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier präsentiert als Objekt des Monats September ein literarisches Experiment. Es handelt sich um „Papyrus: die Geschichte der Welt in Büchern“ von Irene Vallejo.
Die erste Lithografieanstalt in Trier wurde vor 200 Jahren gegründet. Noch im selben Jahr brachte der Lithograf Christoph Hawich eine Mappe „Trier’s Alterthümer und Umgebungen in 22 pittoresken Ansichten“ heraus, welche das Stadtarchiv als Objekt des Monats August präsentiert.
Der einzige jüdische Autor aus Trier, der im 19. Jahrhundert einen Bestseller geschrieben hat, war eine Frau: Bertha Gumprich. Seit dem Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ im Jahr 2021 versuchte die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier vergeblich eine in Trier herausgegebene Ausgabe des Kochbuches zu erwerben.
Anlässlich der diesjährigen Woche der Inklusion vom 05. bis 11. Juni 2023 stellt die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier als Objekt des Monats Juni das Buch von Helen E. Waite: „Öffne mir das Tor zur Welt : das Leben der taubblinden Helen Keller und ihrer Lehrerin Anne Sullivan“ vor. Die amerikanische Originalausgabe erschien bereits 1959, dennoch ist das Buch bis heute aktuell und lesenswert.
Wie viel Macht Bücher haben, zeigen Bücherverbrennungen, die seit der Antike ein Mittel sind, um die unerwünschten Meinungen und Ideen brutal auszulöschen. Auch in Trier wurden auf dem Scheiterhaufen Bücher verbrannt, z. B. Werke von Martin Luther wurden öffentlich in Flammen vernichtet.
Seit Beginn dieses Jahres ist kaum eine Woche vergangen, in der es keine Nachrichten über die Zuwanderung von Geflüchteten aus der Ukraine gab. Die fortwährende Fluchtbewegung stellt Deutschland und andere europäischen Staaten vor gewaltige Aufgaben, angefangen bei der Sicherstellung von grundlegender humanitärer Hilfe. Deren Aufwendung gestaltet sich in einer krisenbehafteten Zeit umso schwieriger, doch zeigt uns die Stadtgeschichte, dass Trier schon in früheren Jahrhunderten mit derartigen Herausforderungen konfrontiert wurde.
Die Karikatur war im restaurativen polizeistaatlichen Überwachungssystem, das seit dem Wiener Kongress 1815 von Fürst Clemens Wenzel von Metternich in den deutschen Ländern herrschte, zum probaten Kommunikationsmittel geworden, um verklausuliert Missstände anzuprangern und Kritik zu üben. Durch den Einsatz von Tiermotiven versuchten die Zeichner und Verleger, die Inhalte zu verharmlosen und so zunächst vor allem die strenge Zensur zu umgehen.
"Warum hat es keine bedeutenden Künstlerinnen gegeben?", fragte vor über fünfzig Jahren in ihrem bahnbrechenden Beitrag mit dem gleichen Titel die amerikanische Kunsthistorikerin Linda Nochlin.
Das Jahr 1923 war eine besondere Zeit in der Geschichte Deutschlands. Hundert Jahre später weckt das Epochenjahr bei den Historiker*innen und bei den Leser*innen großes Interesse, was u.a. die Buchneuerscheinungen der letzten Monate beweisen. Mehrere Sachbücher beschäftigen sich mit dem „Deutschen Trauma“, wie der Autor Mark Jones dieses Jahr untertitelt. Sein Buch, erschienen 2022 im Propyläen-Verlag Berlin, fügt sich als Objekt des Monats Januar der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier zugleich in die neue Themenreihe des Stadtarchivs „Trier 1923-1933. Zwischen Demokratie und Diktatur“ ein.
Als bekannt wurde, dass Reichspräsident Paul von Hindenburg am 23. Juli 1930 im Verlauf seiner Rheinland-Reise auch Trier besuchen sollte, herrschte in der Stadt große Vorfreude. Die Reise des Staatsoberhauptes war erst durch die ab 1925 vom damaligen Außenminister Gustav Stresemann erwirkte frühere Räumung der linksrheinisch besetzten Gebiete von alliierten Truppen möglich geworden.
Ein literarisches Denkmal aus Trier.
Die Graphic Novel von Pascal Bresson und Sylvian Dorange setzt dem Ehepaar Klarsfeld ein Denkmal, welches Naziverbrecher wie Klaus Barbie aufspürte.
Literatur als Zeugen der Emanzipation der queeren Bewegung von über 100 Jahren
Einen spektakulären Neuzugang vermeldet das Stadtarchiv Trier.
Walter Benjamin war während seiner Lebzeiten vorwiegend als Kritiker bekannt, heute ist er als Philosoph breit rezipiert. 2022 jährt sich nicht nur der Geburtstag des großen Denkers sondern auch die Veröffentlichung seines letzten Textes „Über den Begriff der Geschichte“, den die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier als Objekt des Monats präsentiert.
Die Geburtsstunde der öffentlichen Bibliotheken der Stadt Trier schlug um das Jahr 1550. Im Obergeschoss des Westflügels des Simeonstifts, wo sich heute die Räumlichkeiten des Stadtmuseums befinden, wurde ein ganz besonderer Lesesaal eingerichtet.
Die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier präsentiert im Monat Mai ein Buch einer der wichtigsten Denkerinnen des 20 Jahrhunderts: Simone de Beauvoir. Ihren Roman „Die Unzertrennlichen“ hat sie im Jahr 1954 fertiggestellt, aber erst im Jahr 2020 wurde die französische Ausgabe veröffentlicht, die deutsche Übersetzung folgte ein Jahr später.
Vertrauliche Akte im Stadtarchiv ist Objekt des Monats April 2022
Ein Beitrag der Solidarität.
Eine Hommage an James Joyce und seine Verlegerin Sylvia Beach.
Das Überbringen von Glückwünschen zu einem Ereignis ist ein besonderes Zeichen der Verbundenheit und der Wertschätzung für eine Person. In der heutigen Zeit, in der Glückwünsche in Schriftform oftmals nur noch als flüchtige SMS oder Whats-app-Nachricht verschickt werden, erscheint eine so genannte Glückwunschadresse, wie sie vom 16. bis ins beginnende 20. Jahrhundert üblich war, eine übersteigerte Form der Gratulation zu sein. Doch wurde sie von den damaligen Zeitgenossen als angemessen empfunden und fand weite Verbreitung.
Im Monat Dezember stellt die Wissenschaftliche Bibliothek das Buch von Katarina Urbach vor. Bei dem Titel „Das Buch Alice“ und dem edel gestalteten Cover - schokoladenfarbig mit großen goldenen Buchstaben - denkt man direkt an eine Schachtel leckerer Pralinen, die gerne in der Adventszeit genascht werden.
Einer der größten deutschen Fotografen des 20. Jahrhunderts hat einmal Folgendes gesagt: „Man fragt mich oft, wie ich auf den Gedanken gekommen sei, dieses Werk zu schaffen: Sehen, Beobachten und Denken und die Frage ist beantwortet. Nichts schien mir geeigneter zu sein, als durch die Photographie in absoluter Naturtreue ein Zeitbild unserer Zeit zu geben (…) Ich bin 30 Jahre Photograph und habe mich allen Ernstes mit der Photographie befaßt, bin gute und schlechte Wege gegangen und habe den Irrtum erkannt.“ Dieses Zitat stammt aus dem Jahr 1927 und genau 30 Jahre zuvor war der junge August Sander nach Trier gekommen.
Wer war die junge Frau, die sich drei Jahre nach der Eheschließung nicht um den Ehemann kümmerte und keine Kinder erwartete, sondern den eigenen Traum verfolgte?
Das bewegte Schicksal des Ada-Evangeliars.
Franz Xaver Kraus und seine Leidenschaft
Ein Weg ins neue Leben...
Der künftige Nobelpreisträger in Trier.
Ein Gastbeitrag von Elmar P. Ittenbach.
Eine jüdische Buchdruck-Rarität aus bewegten Zeiten.
Ein Podcast der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier.
Ein Bild von 1895 erzählt Geschichten. Ein Podcast der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier.
Im Jahr 2021 feiern wir 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Das Ziel dieses Jubiläums ist, die lange Geschichte und kulturbildende Rolle des Judentums zu entdecken, zu verstehen und sichtbar zu machen.
Die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier empfiehlt im Monat Dezember Bücher aus der Reihe „Die Märchen der Weltliteratur“. Über 30 Bände der Erzählungen aus der ganzen Welt bieten für die kalten Abende eine abwechslungsreiche Lektüre.
Als Buch des Monats präsentiert die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier „Eine Deutschlandreise“ von Thomas Wolfe, eine Reise zwischen Faszination und Vorurteilen.
„Die Liebe zum Lesen, zum Buch … war seine frühe, große Leidenschaft“, hat Max Warburg über seinen Bruder Aby gesagt.
Allein der Buchtitel des bekanntesten Werkes von Hannah Arendt hat für große Kontroversen gesorgt.
"This Nazi who helped as much as he could..." Ein Podcast der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier.
"Trier braucht Sie so dringend..." Ein Podcast der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier.
"Hier in deiner Heimat, da bist du heute wie fremd?". Ein Podcast der Stadtbibliothek Trier.
„Ich habe mich nie so frei gefühlt.“
Als Buch des Monats April stellt die Stadtbibliothek Weberbach eine digitalisierte Handschrift vor, die man nun bequem von zu Hause aus anschauen kann.
„Nutze deine Wut weise. Lass dir helfen, den Weg der Liebe und der Wahrheit zu finden.“, hat Mahatma Gandhi seinem Enkel Arun Gandhi gelehrt.
Urbild der kriegstraumatisierten Frauen
Die Trierer Theaterszene der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ist ohne das Multitalent Louis Scheurer überhaupt nicht vorstellbar.
Langsam nähert sich die Weihnachtszeit, deswegen möchten wir im Monat Dezember ein Buch vorstellen, das die Geschichte der weihnachtlichen Darstellungen erzählt.
Infografik - eine Erfindung von Alexander von Humboldt?
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